Aminosäuren sind die Bausteine unseres Körpers, aus denen Eiweiß entsteht. So lautet jedenfalls die Standarderklärung in jedem gängigen Lexikon oder im Internet. Deshalb bezeichnet man sie auch als proteinbildend. Außerdem sind sie an der Bildung von Haaren, Haut, Knochen und anderen Körpergeweben, Antikörpern, Hormonen, Enzymen und Blut beteiligt. Bisher hat die Wissenschaft 20 proteinbildende Aminosäuren entdeckt. Es gibt aber noch zahlreiche weitere Aminosäuren. Sie sind für den Stoffwechsel wichtig, nehmen aber nicht an der Eiweißbildung teil. Die 20 proteinbildenden Aminosäuren unterschied man jahrelang in zwei Gruppen:

• Mindestzufuhr lebenswichtig = essentiell,
• Mindestzufuhr nicht lebenswichtig = nichtessentiell.

Nach dem heutigen Wissensstand erscheint diese Einteilung aber nicht mehr sinnvoll. Wir wissen inzwischen, dass es zu Verschiebungen kommen kann und die Grenzen zwischen essentiell und nichtessentiell fließend sind. Hierbei können z.B. veränderte Lebenssituationen und Umstände verantwortlich für diese Art der Verschiebungen sein. So gibt es u.a. Aminosäuren, die Leistung steigernd und Muskel aufbauend (anabol) wirken. Sie können in bestimmten Fällen durchaus lebenswichtig sein. Aminosäuren dieser Art werden inzwischen als dritte Gruppe mit der Bezeichnung semiessentiell (halb-lebenswichtig) belegt. Es ist diese Gruppe der Aminosäuren, die eine immer größere Rolle bei der sinnvollen Nahrungsergänzung spielen.

Protein ist die Substanz, die alle Lebewesen gemeinsam haben, ja, ohne die Leben, wie wir es kennen, nicht möglich ist. Der Begriff Protein ist dem Griechischen entliehen und heißt dort soviel wie „das Erste“. Diese Bezeichnung trifft auch zu, denn nur Protein ist in der Lage, Zellen aufzubauen und Gewebe zu erneuern oder zu reparieren. Es handelt sich dabei, etwas fachlicher ausgedrückt, um hoch molekulare stickstoffhaltige Naturstoffe mit einer vielfältigen biologischen Funktion. So sind auch die den Körper in wichtigen Funktionen kontrollierenden Hormone letztendlich Proteine. Als bekanntestes Beispiel sei hier das Insulin angeführt, das unseren Zuckerspiegel im Blut reguliert. Diese Proteine wiederum bestehen aus Aminosäuren. Somit müssten die Aminosäuren eigentlich „das Allererste“ heißen, wenn das nicht ein grammatikalisch fürchterlicher Begriff wäre, denn sie sind die Bausteine des Proteins und somit des Lebens. Wir unterscheiden heute verschiedene Arten von Aminosäuren nach ihrem Vorkommen:

• D- bezeichnet künstliche Aminosäuren
• L- bezeichnet natürliche Aminosäuren
• DL- bezeichnete Aminosäuren, wie z.B. DL-Phenylalanin, bestehen dann meist aus beiden Formen. Diese Bezeichnung findet sich meist auf Beipackzetteln von Medikamenten, die mit Hilfe solcher Aminosäurenkombinationen hergestellt wurden, wie etwa das Schmerzmittel DLPA.

Einzelne Aminosäuren werden im Körper zu Ketten verbunden, den so genannten Di- (zwei), Tri- (drei) oder Poly- (viel) Peptiden. So entstehen dann letztendlich die Proteine.

Was so zu Protein verbunden werden kann, wird im Rahmen unserer Verdauung dann auch wieder gespalten. Anders ausgedrückt: Die Proteine, die wir jeden Tag mit der Nahrung aufnehmen, werden im Rahmen der so genannten Proteinverdauung in unserem Magen-Darmtrakt wieder in ihre Bestandteile zerlegt. Die Proteinverdauung beginnt im so bezeichneten „sauren Milieu“ des Magens. Durch die im Körper vorgehende Eiweißzersetzung (endogene Protease) werden die Nahrungsproteine in kürzere oder längere Stücke aufgeteilt. Beim Transport durch den Darm als Nahrungsbrei wirken weitere Säfte auf die Proteine ein. Im Dünndarm wird der Brei dann durch den Saft der Bauchspeicheldrüse (Pankreassaft) auf Werte eingestellt, die zwischen „neutral“ und „leicht alkalisch“ liegen. Im weiteren Verlauf der Wanderung durch den Darm werden dann u.a. freie Aminosäuren resorbiert. Diese gelangen dann über den Darm in den Blutkreislauf. Sie müssen also vom Magen nicht verdaut werden.

 

 

Fachliteratur zum Thema:

Ratgeber und Informationen zum Thema Aminosäuren

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