Arginin
Arginin ist eine der wichtigsten Aminosäuren, vor allem für Kinder, bei denen sie sogar essentiell, also lebenswichtig ist. Bei Erwachsenen kann Arginin im Körper synthetisiert werden und ist im Normalfall dann stets in ausreichendem Maße vorhanden. Es spielt eine entscheidende Rolle für die Muskelfunktion, beim Wachstum und beim Heilungsprozess. Ferner reguliert und unterstützt es die wichtigsten Komponenten des Immunsystems und hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die männliche Fruchtbarkeit. Es vermag Tumorwachstum zu reduzieren und verfügt so über Krebs hemmende Eigenschaften. Im Leberstoffwechsel ist es für die Harnbildung und den Abbau von Ammoniak mitverantwortlich. Im Körper wandelt sich Arginin schnell in Ornithin und umgekehrt. Daher ist es auch unter Umständen durch Ornithin ersetzbar. Insgesamt ist die stärkende Wirkung von Arginin auf das Immunsystem inzwischen unumstritten. Dies haben zahlreiche Studien im Bereich der Sportmedizin ergeben. Im Rahmen solcher Untersuchungen wurde auch festgestellt, dass durch Arginin die biologische Wertigkeit von Milcheiweiß erhöht werden kann.

Klaus Arndt verweist in seinem Buch „Leistungssteigerung durch Aminosäuren“ auf einen Doppelblindversuch mit 24 Skilangläufern über eine Strecke von 28 km, bei dem eine Leistungssteigerung von 8% messbar war. Dies fand nach einer dreiwöchigen Einnahme von L-Arginin + L-Aspartat statt.

Die vorgenannten Wirkungen sind auch in der Medizin unumstritten. Eine unkontrolliert hohe Zufuhr kann aber auch Gesundheitsprobleme mit sich bringen. Vor allem das Wachstum von Viren, speziell der für Herpes I und II verantwortlichen, kann durch hohe Arginineinnahme gefördert werden. Es empfiehlt sich also, Arginin nur unter fachtherapeutischer Aufsicht zusätzlich einzunehmen und Versuche der Eigentherapie zu unterlassen, will man sich keine zusätzlichen Erkrankungen einfangen.

Natürliche Aufnahmequellen sind:
• Fischprotein
• Fleischprotein
• Milcheiweiß
• Nussprotein allgemein
• Reisprotein ( hier Vollreis)
• Sojaprotein
• Weizenkeimprotein

Histidin
Hierbei handelt es sich um eine der medizinisch noch weniger bekannten Aminosäuren, die derzeit noch weiter untersucht wird.
Man weiß inzwischen, dass Histidin im Darm nur etwa zu zwei Dritteln resorbiert wird und nicht vollständig wie die anderen Aminosäuren. Einige wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass L-Histidin möglicherweise ein Ansatz zur Bekämpfung der Immunschwächeerkrankung AIDS sein könnte. Beim Kampf gegen Allergieerkrankungen konnten bereits erste Erfolge mit dem Einsatz des Histidin verzeichnet werden.

Bei der Behandlung arthritischer Erkrankungen setzt die Medizin bereits Histidin bei denjenigen Patienten ein, bei denen die Aminosäure in zu niedriger Menge vorhanden ist. So könnte man möglicherweise ableiten, dass ein Mangel dieser Aminosäure eine Rolle bei arthritischen Erkrankungen spielen kann. Über weitere mögliche Nebenwirkungen ist noch nichts bekannt. Dies gilt auch für den Bereich der Nahrungsergänzung.

Natürliche Aufnahmequellen sind:
• Bananenprotein
• Fischprotein ( hier Makrele und Thunfisch)
• Rindfleischprotein

Cystein
Cystein enthält Schwefel, dem man eine antioxidative Wirkung nachsagt, der die Körperzellen schützt und erhält. Man vermutet weiter, dass es Umweltgifte bekämpfen kann. Man weiß inzwischen, dass es Schwermetalle binden und somit bei solchen Vergiftungen positiv wirken kann. Auch für das Wachstum von Haut und Haaren zeichnet Cystein verantwortlich. Vor allem der Schutz vor den so genannten freien Radikalen macht Cystein für die Medizin sehr interessant. Diese freien Radikalen entstehen beim Stoffwechsel und sind auf chemische Art äußerst aggressiv, indem sie die Zellbestandteile und den Zellkern angreifen und schwer beschädigen. Inzwischen macht man sie bereits für zahlreiche Alterskrankheiten, aber auch für die Entstehung von Krebs verantwortlich. Forschungsprojekte zu diesen Fachgebieten werden in nahezu allen Ländern durchgeführt. Vor allem die Anti Aging-Forschung sieht hier große Möglichkeiten.

In der Medizin wird Cystein, das sich aus zwei Cysteinmolekülen bildet, bereits recht erfolgreich bei der Beschleunigung von Heilungsprozessen nach Operationen eingesetzt. Ebenso verwendet man es zur Stärkung des Bindegewebes oder bei großflächigen Brandverletzungen. Weitere Schutz- und Heilmöglichkeiten bieten sich bei der Behandlung von Arthritis und Alkoholmissbrauch. Es schützt vor schädlichen Auswirkungen von Röntgenstrahlen und soll bei der Reparatur der DNA hilfreich sein.

Eine Wirkungssteigerung kann in Zusammenhang mit Vitamin C erfolgen.
Zu hohe Cysteineinnahmen sind aber nicht ganz ungefährlich. So kann es zur Bildung von Nierensteinen kommen, aber auch zu vermehrter Ausscheidung von Spurenelementen, die für unseren Körper ebenfalls essentiell sein können.

Natürliche Aufnahmequellen sind:
• Eiprotein ( Hier Eiklar)
• Fleischprotein
• Haferprotein
• Maisprotein (Hier Vollmais)

Tyrosin
Diese Aminosäure ist im Körper für zahlreiche Drüsenfunktionen verantwortlich, z.B. bei der Hirnanhang-, Nebennieren- und Schilddrüse. Weiterhin ist Tyrosin an der Bildung von Neurotransmittern im Gehirn beteiligt, so etwa beim Adrenalin oder Wachstumshormon (HGH). Als Folge aus dieser Vielzahl von Beteiligungen und Wirkungen des Tyrosin geht man inzwischen davon aus, dass es dem Körper zusätzliche Energie verleiht, Stress abbauend wirkt und als Antidepressivum angewendet werden kann. In der Suchtbekämpfung soll es beim Kokain- und Heroinentzug hilfreich sein, doch das ist noch nicht völlig erforscht.
Tyrosin wird im Körper zu einer Vorstufe von L-Dopamin gewandelt, die als L-Dopa bezeichnet wird. Das L-Dopamin regelt Harnausscheidung und Blutdruck. Patienten mit Blutdruckproblemen sollten Tyrosin deshalb nur unter ärztlicher Aufsicht zusätzlich einnehmen.

Es gibt gesundheitliche Gründe für eine zusätzliche Gabe von Tyrosin, die von der Medizin anerkannt sind. So weiß man inzwischen, dass die Tyrosinbildung bei Nierenerkrankungen stark nachlassen kann und somit eine Nahrungsergänzung mit dieser Aminosäure notwendig macht. Auch zeigen neue Forschungen eine regulative Wirkung bei Schilddrüsenerkrankungen.
In der Wissenschaft wird angenommen, dass die Wirkung von Tyrosin zusammen mit Vitamin B6 noch verstärkt werden kann. Wissenschaftliche Beweise hierzu liegen aber nach unserem Wissensstand noch nicht vor.

Natürliche Aufnahmequellen sind:
• Casein
• Eiprotein (Hier Eigelb)
• Erbsenprotein
• Erdnussprotein
• Milchprotein

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  Fachliteratur zum Thema:

Nahrungsergänzungsmittel Eine Orientierungshilfe - Peter Grunert >>

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Aminosäuren und ihre Wirkung

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