Wissenschaftler der Universität Göttingen haben ein Hypnose-Verfahren
entwickelt, das Schmerzpatienten in Deutschland neue Hoffnung geben könnte.
Mit Hilfe der Therapie ließen sich chronische Schmerzen lindern, teilte
die Universität mit.
Die Methode sei nachweisbar geeignet, Patienten mit Rückenschmerzen, Migräne
oder Rheuma zu helfen. Dies gelte auch dann, wenn bei den betroffenen Patienten
zuvor alle medizinischen Möglichkeiten versagt hätten. Allerdings
haben die Forscher die Methode erst bei 14 Patienten erfolgreich angewandt.
Die von dem Psychologen Stefan Jacobs entwickelte Verhaltenstherapie basiert
auf einer individuell abgestimmten Selbsthypnose. Um die Schmerzen zu lindern,
begeben sich die Patienten dazu auf eine Fantasiereise. Sie lernen unter Anleitung
eines Therapeuten, sich durch einen auf Tonkassette gesprochenen Text in den
Zustand tiefer Entspannung zu versetzen.
Durch diese Autohypnose gelinge es nicht nur, Schmerzen deutlich zu reduzieren,
berichtet Jacobs. Es würden auch die mit den Dauerschmerzen möglicherweise
einhergehenden Depressionen gelindert, die Funktionsfähigkeit im Alltag
gesteigert und ganz allgemein die Lebensqualität verbessert. Die 14 Patienten
seiner Studie galten laut Jacobs zuvor als "austherapiert", weil alle
medizinische Möglichkeiten erfolglos ausgeschöpft gewesen seien.
Wer sich zu Hause zwei Mal täglich auf Fantasiereise begebe, profitiere
dauerhaft von der Methode, erklärte der Wissenschaftler. Dies habe eine
Nachuntersuchung der Patienten nach drei Monaten ergeben.
Mit einer Folgestudie wollen die Göttinger Wissenschaftler jetzt heraus
finden, ob es möglich ist, den Verbrauch von Schmerzmitteln durch den Einsatz
des Hypnoseverfahrens zu reduzieren. |
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