Bayern und Baden-Württemberg - Zecken-Impfschutz angesagt

Auch beim Urlaub in Deutschland ist Impfschutz angesagt: Reisemediziner warnen davor, ohne Zeckenschutzimpfung Ferien in Bayern oder Baden-Württemberg zu machen. In beiden Bundesländern seien die Erkrankungszahlen der gefährlichen Viruserkrankung Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) seit 2000 deutlich angestiegen, betonte der Präsident der Bayerischen Gesellschaft für Immun- und Tropenmedizin, Nikolaus Frühwein, in München. Besonders groß sei die Gefahr auch in allen osteuropäischen Staaten.

Fast im gesamten Gebiet Baden-Württembergs sowie in Bayern - mit Ausnahme der oberbayerischen Kiesschotterebene südlich von München - seien bei Zecken die gefährlichen FSME-Erreger festgestellt worden, erklärte Frühwein. Die Zahl der erkrankten Deutschen liege angesichts eines sicheren Impfstoffs mit jährlich deutlich über 200 viel zu hoch. 20 Prozent aller Erkrankungen führten zu Gehirnhautentzündungen, die zum Teil schwere bleibende Schäden hinterließen. Drei Prozent aller Krankheitsfälle verliefen tödlich. Auch in harmloseren Fällen sei die Krankheit meist mit sehr starken Schmerzen verbunden.

Frühwein betonte, dass die Entwicklung von Impfstoffen zum Schutz vor FSME erhebliche Fortschritte gemacht habe. Die jetzt verwendeten Substanzen seien auch für Kinder „äußerst gut verträglich", nachdem es bei ihnen vor einigen Jahren noch Probleme gegeben habe.

Zugleich warnten die Tropen- und Reisemediziner auf ihrer jährlichen Konferenz die Urlauber davor, angesichts der Diskussion um die Lungenseuche SARS die Gefahren anderer Infektionskrankheiten zu vernachlässigen. Noch immer stürben jährlich zehn bis 15 Bundesbürger nach Fernreisen an Malaria, weil sie zu spät zum Arzt gingen oder Hausärzte die Krankheitssymptome fehldeuteten, betonte der Reisemediziner Hans Dieter Nothdurft vom Münchner Tropeninstitut. Trotz besserer Medikamente zur Vorbeugung steige die Zahl der Malaria-Erkrankungen weiter.

Ebenso schätzen nach Angaben des Schweizer Präventivmediziners Robert Steffen die meisten Urlauber mit Reiseziel Nordafrika oder Türkei die dort herrschenden Infektionsrisiken viel zu gering ein und verzichteten etwa auf einen Impfschutz gegen Hepatitis A. Besonders trügerisch sei dabei die Annahme, man sei in Hotels gehobener Kategorie besser geschützt. „Je mehr Sterne, desto mehr Leute haben in der Küche auch die Finger im Essen", gab Steffen zu bedenken. Er forderte insbesondere die Reisebüros auf, die Urlauber deutlicher auf Gefahren hinzuweisen.

Quelle: www.n-tv.de


 

Anmerkung der Redaktion:

Zecken-Impfschutz ist also angesagt. Die Warnung „Achtung: Zecken in den Bayerischen Alpen“ liegt in vielenHotels in den Bayerischen Alpen aus und bezieht sich auf die Zeit von März bis Oktober ab einer Temperatur von acht Grad. Der gemeine Holzbock ist bevorzugt in Mischwäldern anzutreffen, auch im Unterholz nahe Gewässern. In reinen Nadelwäldern sind Zecken seltener. Experten raten von Touren im Hochsommer, die durch Gestrüpp führen, ab; auch die Schwäbische Alb, Schwarzwald, Rhön, Spessart oder der Bayerische Wald sind Risikogebiete.

 

 

 

 
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