Alanin
Alanin wird inzwischen als eine Vorstufe für die körpereigene
Synthese von Glucose eingestuft. Somit spielt es eine Rolle bei der Regulierung
des Blutzuckerspiegels und ist an der Bereitstellung von Energie beteiligt.
Sinkt unser Blutzuckerspiegel und der Körper ist nicht in der Lage
auf Kohlenhydrate zurückzugreifen, etwa weil der Magen leer ist,
setzt ein automatischer Vorgang ein, der zum Abbau von Muskelgewebe führt.
Hierbei werden dann Aminosäuren, u.a. Alanin, in der Leber zu Glucose
gewandelt. Der Fachbegriff dafür ist Gluconeogenese. Durch diese
Maßnahme wird dann der Blutzuckerspiegel wieder normalisiert.
Über die Folgen
von Alaninmangel gibt es noch keine genauen Untersuchungen, da er meist
durch Einnahme anderer verzweigtkettiger Aminosäuren vermieden wird.
Natürliche
Aufnahmequellen sind:
• Eiprotein
• Fleischprotein
• Haferprotein
• Maisprotein
• Molkenprotein
• Reisprotein
• Sojaprotein
Asparagin
Der Name Asparagin wurde vom lateinischen Begriff für Spargel Asparagus
abgeleitet. Im Spargel konnte Asparagin erstmals nachgewiesen werden.
Heute weiß man, dass diese Aminosäure, sowohl frei als auch
in Protein gebunden, in nahezu allen Organismen vorhanden ist. Über
die direkten Wirkungen von Asparagin im Körper ist bis heute noch
nicht viel entdeckt worden. Man weiß aber, dass es die Vorstufe
zur Bildung der Asparaginsäure ist. Durch das Enzym Asparaginase
wird es katalysiert und spaltet sich in Asparaginsäure und Ammoniak.
Natürliche
Aufnahmequellen sind:
• Alfalfaprotein
• Eiprotein (Hier Eiklar)
• Fleischprotein
• Fruchtsäfte
• Nussprotein ( Hier Kokos- und Erdnuss)
Asparaginsäure
Die aus Asparagin entstehende Asparaginsäure wird in der Medizin
bereits seit einigen Jahren zur Behandlung von chronischer Müdigkeit
und ähnlichen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt. Zahlreiche Studien
und Laboruntersuchungen weisen inzwischen nach, dass diese Aminosäure
zur Steigerung der Körperenergie in der Lage ist. So kommt sie auch
bei der Überwindung von Problemen beim Drogenentzug zum Einsatz.
Im Sportbereich sagt man ihr nach, dass sie Ausdauer und Durchhaltevermögen
steigern kann.
Die negativen Nebenwirkungen
von Überdosierungen werden in der Literatur unterschiedlich beschrieben.
Teilweise werden auch keine genannt. Es ist deshalb unbedingt angeraten,
eine zusätzliche Einnahme über längere Zeiträume nur
unter ärztlicher Kontrolle durchzuführen.
Eine Besonderheit
in der Darstellung:
In der Fachliteratur werden Asparagin und Asparaginsäure meist zusammen
abgehandelt. Die angegebenen Werte beziehen sich dann immer auf den Gesamtwert
beider Aminosäuren. Hierdurch kann es bei medizinisch nicht so gut
ausgebildeten Lesern leicht zu Irritationen kommen.
Natürliche
Aufnahmequellen sind:
• Alfalfaprotein
• Eiprotein (Hier Eiklar)
• Fleischprotein
• Fruchtsäfte
• Nussprotein ( Hier Kokos- und Erdnuss)
Glutamin
Hierbei handelt es sich um die freie Aminosäure, die im Körper
in größter Konzentration anzutreffen ist. Sie entsteht aus
Glutaminsäure, die Ammoniak aufnimmt und wird somit auch als Derivat
der Glutaminsäure bezeichnet. Glutamin ist wichtig für den Zellneubau.
Man geht seit langem davon aus, dass Glutamin das Verlangen nach Alkohol
steuern kann. In zahlreichen Untersuchungen wurde versucht, dieses zu
beweisen. Die bisher angefallenen Ergebnisse sind aber noch nicht völlig
überzeugend. Anders sieht es aber mit der Aussage aus, dass es die
Konzentrationsfähigkeit und die Leistung des Gehirns steigern kann.
Zwar wird dieser Bereich noch sehr unterschiedlich diskutiert, doch zeigen
erste Untersuchungen in den USA und China zumindest ansatzweise positive
Ergebnisse. Neue Untersuchungsergebnisse der University of San Francisco
haben gezeigt, dass Glutamin in Zusammenarbeit mit Vitaminen des B-Komplexes
in Gamma-Aminobuttersäure gewandelt wird. Dies ist ein Neurotransmitter,
der eine entspannende und beruhigende Wirkung hat.
In der Medizin wird
auch der Einsatz bei Problemen im Magen-Darm-Bereich getestet, wobei sich
vor allem bei der Geschwürbekämpfung und der Vorbeugung bei
Dickdarmentzündung positive Erkenntnisse gebildet haben. Ebenso wirkt
Glutamin positiv bei entzündlichen Durchfällen und Morbus Crohn.
Untersuchungen mit
älteren Menschen haben gezeigt, dass es mit zunehmendem Alter auch
zu Mangelproblemen kommen kann.
In neuen Syntheseverfahren lässt sich Glutamin aus Soja und Weizen
gewinnen.
Natürliche
Aufnahmequellen sind:
• Casein
• Fleischprotein
• Fruchtsäfte + Gemüse
• Kartoffelprotein
• Molkenprotein
• Sojaprotein
• Weizenprotein
Glutaminsäure
Glutaminsäure und Glutamin werden in der Literatur meist zusammen
genannt und abgehandelt, weil die Glutaminsäure als Vorstufe von
Glutamin ähnliche Aufgaben erfüllt. Es gibt aber auch einige
Unterschiede. So gilt die Glutaminsäure als wichtigster Lieferant
von Aminostickstoff im menschlichen Stoffwechsel. Glutaminsäure entsteht
als Zwischenstufe beim Abbau bestimmter Aminosäuren wie etwa Arginin,
Histidin, Ornithin oder Prolin. In der Sportmedizin hat sich gezeigt,
dass man nach einem Kräfte raubenden Ausdauertraining Glutaminsäure
zusätzlich einnehmen sollte. Dies liegt daran, dass die freie Glutaminsäure
rasch verloren geht. Der relativ hohe Glutaminsäuregehalt von Milch
wird heute damit erklärt, dass sie den Eiweißaufbau fördert
oder zumindest stark daran beteiligt ist. Das neutrale Salz dieser Aminosäure
ist als Glutamat bekannt und gehört zu den wohl bekanntesten Würzmitteln
der Welt. Vor allem in Konserven und Brühwürfeln wird es wegen
seines fleischigen Geschmacks gerne verwendet.
Bei bestimmten Menschen,
die besonders empfindlich sind, kann eine überhöhte Aufnahme
von Glutaminsäure zu Übelkeit und gefühltem Bauchweh führen.
Freie Glutaminsäure
kommt vor allem in Kartoffelwasser in großer Menge vor.
Natürliche
Aufnahmequellen sind:
• Casein
• Fleischprotein
• Fruchtsäfte
• Gemüse
• Kartoffelprotein
• Molkenprotein
• Sojaprotein
• Weizenprotein
Glycin (auch
Glyzin geschrieben)
Diese Aminoessigsäure gilt als die einfachste der Aminosäuren,
was aber nicht heißt, dass sie und ihre Wirkungen nebensächlich
wären und bereits völlig erforscht sind. In der Medizin wird
Glycin bereits zur Behandlung von pathologischer Verminderung des Blutzuckers
herangezogen, da Glycin die Freisetzung von Glukagon fördert, das
Glykogen mobilisiert, welches dann wiederum als Glucose in den Blutkreislauf
gelangen kann. Weiterhin werden Einsätze bei Multipler Sklerose,
Gicht und spastischen Erkrankungen erprobt, die bereits erste positive
Ergebnisse gezeigt haben. Man geht inzwischen auch davon aus, dass eine
Behandlung mit Glycin einer Unterfunktion der Hirnanhangdrüse entgegen
wirken und zu einer vermehrten Ausschüttung des Wachstumshormons
HGH führen kann.
Eine bedeutende Rolle
spielt Glycin bei der Synthese von Bindegewebseiweiß. Wird nicht
genügend Glycin zugeführt, droht ein Abbau von Bindegewebseiweiß.
Ein Glycinmangel drückt
sich meist durch einen Energieabbau aus. Man fühlt sich matt.
Natürliche
Aufnahmequellen sind:
• Gelatine
• Haferprotein
• Leberprotein
• Nussprotein (Hier Erdnuss)
• Rindfleischprotein
Prolin
Prolin ist eine Aminosäure, die für Knochen, Gelenke, Bindegewebe
und Sehnen überaus wichtig ist. Als erforderlicher Bestandteil von
Collagen (auch Kollagen geschrieben), das in hohen Konzentrationen in
Knochen und Bindegewebe anzutreffen ist, ist es für einen gesunden
Aufbau unbedingt erforderlich. Collagen wird auch als „Gerüsteiweiß“
bezeichnet.
In der Sportmedizin ist bekannt, dass Prolin bei länger anhaltenden
Ausdauerbelastungen, aber auch bei Fastenzeiten als Energieversorgung
von Muskeln hinzugezogen werden kann.
Ein Prolinmangel drückt
sich meist in Form von spürbarem Leistungsverlust aus.
Natürliche
Aufnahmequellen sind:
• Casein
• Fruchtsäfte, vor allem Orangensaft
• Milchprotein
• Weizenkeimprotein
Serin
Serin spielt eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung. Als Bestandteil
des Neurotransmitters Acerylcholin ist es mitverantwortlich für Lernfähigkeit
und Gedächtnis. Es kann aus Glycin und Threonin gebildet werden.
Bei zusätzlicher Einnahme von Serin konnte eine Erhöhung des
Blutzuckerspiegels festgestellt werden. Eine starke Verknüpfung mit
der Aminosäure Glycin führt dazu, dass für eine Bewertung
von Komplett-Proteinen beide Aminosäuren zusammen betrachtet werden
sollten.
Wichtig ist Serin
bei Nierenversagen, dann kann es lebenswichtig werden.
Serinmangel kann zu Abgeschlagenheit und Depression führen.
Natürliche
Aufnahmequellen sind:
• Casein
• Eiprotein
• Milchprotein
• Haferprotein
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