Neuer Virus entdeckt - "Gigantisch" und gut versteckt
Französische Forscher haben ein bisher unbekanntes Virus von "gigantischer"
Größe entdeckt. Es hielt sich in Amöben versteckt, einzelligen
Parasiten, die aus dem Wasser eines britischen Kühlturms isoliert wurden.
Das Team um Bernard La Scola von der Universität Marseille untersuchte
das Erbgut des Virus und konnte 21 Gene identifizieren, die Ähnlichkeiten
mit denen anderer Viren haben. Das Virus ist vermutlich aber nicht gefährlich
für den Menschen.
Im Wissenschaftsjournal "Science " beschreibt das Team seine überraschende
Entdeckung. Demnach besteht das Erbgut des neuen Virus aus etwa 800.000 Bausteinen
(Basen). Es ist damit deutlich größer als das anderer bisher sequenzierter
Viren. Der Neuling habe sogar mehr genetische Bausteine als einige der bisher
sequenzierten Bakterien wie "Mycoplasma genitalium" mit 580.000 Bausteinen
und "Ureaplasma urealyticum" mit 752 000, heißt es in "Science".
La Scola und Kollegen tauften den Mikroorganismus "Mimivirus", eine
Kurzform von "Mimicking Microbe" (imitierende Mikrobe) in Anspielung
auf sein bakterienähnliches Verhalten. Mimivirus gehört nach Meinung
der Forscher zu der Gruppe der nukleozytoplasmischen großen DNA-Viren
(NCLDV), in der auch Mikroben zu finden sind, die Wirbeltiere und Insekten infizieren
können. Mimivirus ist allem Anschein nach kein Krankheitserreger. Das Gleiche
treffe auf seinen Gastgeber zu, die Amöbe "Acanthamoeba polyphaga",
schreiben die Forscher in "Science".
Quelle: www.n-tv.de, medline u.a. März 2003 |
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Letzte Änderung: Mi 07-Feb-2024